LKM Ns4 im Maßstab 1:19

Hallo zusammen,

im Frühling bekam ich ein Päckchen mit einem Dieselfahrwerk von Roundhouse,
mit dem Auftrag "baue doch mal was draus".
Nach einigen Überlegungen fiel mir da nur die Ns4 ein, die ich schon lange mal bauen wollte.
Selbstverständlich in der Urversion aus den Fünzigern, also mit den rechteckigen Fenstern und
den offenen Seiten.
Die V10C hatte ich auch im Hinterkopf aber da haben mich die vielen Rundungen abgeschreckt
aber vielleicht kommt die auch noch.
Der Maßstab von ca. 1:19 ergab sich aus dem Fahrwerk und der 45mm Spur und der passt ja auch
zu den LGB Fahrzeugen, die im Original auf 750 bzw. 760 mm Spur unterwegs sind.





Mit InkScape wurde der Rahmen gezeichnet und aus 1,5 mm MDF ausgelasert.



Die Stangen sind nur eine Maßprobe, denn ich musste die Originalstangen des Fahrwerks
etwas verändern. So winzige Schweißnähte habe ich noch nie gemacht aber es hat geklappt





So schaut das dann zusammengebaut aus.

Eine erste Probefahrt mit nur einer Zelle also 3,8 Volt verlief recht gut.



Den Aufbau habe ich mit dem Würstchenleger aus ABS gedruckt aber nicht komplett,
sondern in Teilen, ähnlich einem Plastikbausatz. Die Teile werden dann mit Azeton zusammen geklebt.
Hält bombenfest. Das Ganze hat den Vorteil, dass man immer noch etwas ändern und korrigieren kann
und die Oberflächen werden besser als wenn man so ein Teil im Ganzen druckt.







Dann ging es an den Technik-Einbau. Es sollten drei Li-Ion Zellen mit 3000 mAh rein
plus Funkempfänger (FlySky), plus Rglerplatine, plus Hauptschalterplatine für den Akkuwächter.



Nun wurden die seitlichen Klappen hergstellt. Sie entstanden auf meine bewährte Drücketechnik
aus Pizzakarton, der vorher per Laser in die richtige Form geschnitten wurde.



Links die beiden Teile der Drückeform, dann der erste Rohling (es gelingen nicht alle)
und rechts eine gedruckte Version, die mir nicht so recht gefiel.









Am Ende folgte noch eine Abnahmefahrt :



Nach einer abenteuerlichen Reise in's Orbanische Reich hat sie ihren Dienst nun
bei der SZIGLIGETI KERTI VASUTAK aufgenommen.



Viele Grüße Christoph

Hallo Christoph,

das ist eine feine Lok geworden, das Video hatte ich schon gesehen.

Nun den Bericht des Konstruktöörs mit Genuß betrachtet.

Nette Grüße, Dieter

Hallo Christoph.
Die Lok ist super geworden.
Allerdigs wäre sie in diesem Maßstab (1:19) bei 45mm Spur als Vorbild mit 855/ (900mm) unterwegs.
1:19 ist die britische Variante für 610mm Spur/ 32mm im Modell.
Bei 45mm Fahrwerk hätte ich eher ein Vorbild für ne 1:13 Lok gesucht. Hätte aber wahrscheinlich nicht mit den Maßen des Antriebs hingehauen.
Viele englische Gartenbahnhersteller bieten Fahrwerke mit verstellbahrer Spur an. Dann würde ich auf 32mm umspuren und der Maßstab würde wieder zur Spur passen.
LG aus Sachsen, Uwe.

Hallo Uwe,

die Vorgabe von Christian war 45 mm Spur und "mach mal was draus".
Und sooo genau nehmen wir das alles doch eh nicht

Für 1:13 baue ich mir die Fahrwerke selber und da wird die Lok dann ganz schön groß.
Die ist aber noch nicht dran. Dafür steht der Rahmen mit Antrieb für die V10C in 1:13,3
schon seit Jahren im Regal und verstaubt. Die hatte ich sogar schon mal in Schkeuditz mit,
so als "Beratungsmuster". Der Thomas hatte damals eine HF130 aus Holz gebaut aber die
Räder wollten dann doch nicht so recht. War aber mächtig gewaltig

Viele Grüße Christoph

Hallo,
für alle Interesenten, es dürfte sich um dieses Kit handeln:
https://www.roundhouse-eng.com/pdf/kitinstructions/hbkd1.pdf
345 Pfund, knapp 400 Euro.


MfG

Ronald

Moin moin,

das hatte ich oben auch schon verlinkt, nur nicht als pdf.

Aber Vorsicht, die sind für den Preis nicht wirklich gut und die Stangen
müssen umgebaut werden, damit etwas Brauchbares daraus entstehen kann

Das Fahrwerk muss aber deutlich preiswerter über die Bucht hergegangen sein,
weshalb das dann wieder vertretbar ist.
Und es ist richig schwer, ein Dampfhersteller halt

Viele Grüße Christoph

Hallo Zusammen,

ich finde den Bericht sehr Aufschlußreich,
die konstruktive Lösung des Antriebs / Aufhängung des E-Motors und auch die Handwerkliche Arbeit von Christoph gefallen mir wie schon erwähnt sehr gut.
Die Arbeit mit dem 3D Drucker erinnert mich sehr an die Plastikmodelle, die ich als Jugendlicher zusammengeklebt habe, nur, daß ich sie jetzt selber entwerfen kann.

wünsche weiterhin ein gutes Gelingen.
L.G. Dieter

Hallo Dieter,

danke danke aber das Fahrwerk habe ich nicht konstruiert, das hätte
ich wohl anders gelöst.

Mit dem Rest hast du völlig Recht. Auch ich habe früher Plastikmodelle gebaut
und diese Art der Konstruktion finde ich besser als so ein Teil aus dem Ganzen
zu drucken, wie einige Leute das machen.
Außerdem hat das den Vorteil besserer Oberflächen und geringer Materialstärken,
was der Optik recht gut tut.

Entscheidend war aber, dass sich so die Konstruktion beim Bau praktisch immer
weiter entwickeln kann. Jedes Einzelteil lässt sich einzeln anpassen und auch
Fehler korrigieren und man muss nicht mit dampfendem Hirn wochenlang am
Rechner das Modell komplett durch konstruieren, um dann unter Umständen
beim Zusammenbau feststellen zu müssen, dass doch ein Fehler drin ist

Die weißen Stufen und Klappenteile wurden übrigens wie zu "Urzeiten" per anzeichnen
und ausschneiden hergestellt  

Zusammenfassend hat es Spaß gemacht und ich habe auch eine Menge dazu gelernt
und nun freue ich mich, dass die Lok auch dem Besitzer viel Spaß macht.

Viele Grüße Christoph